Drachen verkloppen leicht gemacht – Wie funktioniert ein Pen&Paper-Rollenspiel

Text by Franzi.

Durch Netflix-Serien wie „Stranger Things“ oder Webserien wie „Critical Role“ sind Pen&Paper-Rollenspiele wieder bekannter geworden. Was früher 12-jährige im Keller ihrer Eltern gespielt haben, wird jetzt wieder interessant. Doch wie funktioniert so ein Rollenspiel überhaupt und was braucht man dafür?

Zunächst sollte man aber wohl die Frage klären, was ein Pen&Paper-Rollenspiel eigentlich ist. Pen&Paper-Rollenspiele sind Spiele, in denen die Spieler die Rollen von fiktiven Personen einnehmen und durch gemeinsames Erzählen und durch Anleitung eines Dungeon Masters (kurz: DM), im Deutschen auch gern Spielleiter oder Spielmeister genannt, ein Abenteuer erleben.

Rollenspiele gibt es für jedes Genre: Von klassischen Fantasy-Geschichten wie bei „Dungeons & Dragons“ oder „Das Schwarze Auge“, über Sci-Fi-Abenteuer, z.B. „Shadow Run“, bis zum Dark Fantasy- und Horror-Genre mit Spielen wie „Vampire: die Maskerade“ oder „Cthulu“, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch gängige Videospielreihen wie „Dragon Age“ oder „Deponia“ haben ihre Pen&Paper-Ableger.

Um ein Pen&Paper-Rollenspiel spielen zu können, benötigt man folgende Dinge: die nötigen Nachschlagewerke (Grundregelbuch, Monsterhandbuch und sonstige Zusatzbände), Charakterbögen, Würfel und am wichtigsten: Spieler.

Jedes Rollenspiel hat sein eigenes System, welches in einem Grundregelbuch erklärt wird. Oft gibt es zusätzlich Monsterhandbücher, in denen viele verschiedene Monster und Wesen aufgeführt sind, denen die Spieler begegnen könnten oder gegen die sie sogar kämpfen müssen.

Die Charakterbögen für die Spieler sind meistens in den Grundregelbüchern enthalten oder sind sehr einfach auch online als PDF-Datei zu finden. Auf Charakterbögen werden die verschiedensten Daten zum eigenen Charakter niedergeschrieben und auch sonst Notizen zum Verlauf des Abenteuers gemacht.

Viele Spielsysteme arbeiten zudem mit Zufallselementen, meist mit Würfeln, die das Spiel spannender gestalten. Dabei gibt es viele Arten von Würfeln die sich durch ihre Seitenanzahl unterscheiden lassen: Vom allseits bekannten 6-seitigen Würfel bis zum fast kugelrunden 100-seitigen Würfel gibt es kaum Grenzen. Welche Würfel man benötigt, kann man im Grundregelbuch nachlesen.

Das Herzblut der ganzen Sache sind jedoch die Spieler und die Figuren, die diese verkörpern. Die Spieler erstellen vor dem Spiel ihren Charakter. Je nach System kann das unterschiedlich lang dauern. Der Fantasie sind bei den Figuren nur durch das Regelwerk Grenzen gesetzt. Du willst einen Halb-Ork Kleriker spielen? Kein Problem. Einen Vampir mit Maschinenpistole? Nur zu! Ein dreiäugiges Schleimmonster? Gerne doch!

Die wichtigste Person in der Gruppe selbst ist der Spielleiter, der sozusagen der Drahtzieher hinter allem, was den Spielern in dem Abenteuer passiert, ist. Spielleiter entwickeln das Abenteuer, verkörpern die verschiedenen Charaktere und Monster auf die die Spieler treffen und verteilen Ausrüstung und Erfahrungspunkte am Ende eines Kampfes.

Kurz: Der Spielleiter erschafft die Welt, in der die Spieler agieren und herrscht über diese. Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. (Ich schreibe aus Erfahrung.) Aber das ist es wert, versprochen!

Natürlich ist nicht jedes Rollenspiel für alle gleichermaßen interessant. Deshalb heißt es: Ausprobieren! Sowohl Spielleiter als auch Spieler sein braucht Übung. Manchen fällt es leichter, andere brauchen etwas länger um aus sich heraus zu kommen. Nur Mut!

Ich persönlich habe in Pen&Paper-Rollenspielen ein neues Hobby für mich entdeckt. Sich in Welten hineinzudenken oder selbst Welten zu erschaffen, macht mir unheimlich Spaß. Ich kann nur empfehlen, es einmal auszuprobieren.

Wenn ich jetzt das Interesse an Pen&Paper-Rollenspielen in euch geweckt habe, dann bleibt mir nur noch eines zu sagen: Viel Spaß!

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